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    Diskriminierung und Aggression in der Pflege

    31. März 2016 von Diana Heinrichs

    Diskriminierung und Aggression in der Pflege – Wer schon einmal über Monate gepflegt hat, weiß, wie schnell die Nerven blank liegen können. Beschämend sind oft eigene Reaktionen, wenn es in der zeitintensiven Pflege nicht schnell genug geht, wenn Pflegebedürftige nicht richtig reagieren oder man sogar auf Ablehnung stößt. Alle nun folgenden Anregungen benötigen Zeit. Ein Faktor, der in der Pflege per se nicht vorhanden ist.

    Trotzdem ist ein Nachdenken dazu angebracht:

    Gespräche mit Pflegebedürftigen: alte, häufig von Demenz betroffene Menschen forcieren von sich aus selten Gespräche. Häufig ist es schwierig, ein Thema zu finden.

    Lieblingsthemen der Pflegebedürftigen sind oft nicht die eignen. Wenig bewährt sind auch Vorführeffekte wie: „Weißt du das nicht mehr …“. Dies führt nur zu Blockaden bis hin zu depressivem Verhalten.

    Zornausbrüche und Beleidigungen: Man muss sie hinnehmen, überhören und übersehen können. Am besten ist, man verlässt den Raum und versucht es zwei Minuten später erneut. Selten gelingt es auf Anhieb, das Gespräch auf ein netteres Thema zu lenken.

    Neben den Beleidigungen sind unbewusste Kränkungen ein heikles Thema. Pflegebedürftige reflektieren häufig nicht mehr, was sie sagen bzw. auch, was sie tun. Ein verschüttetes Glas Wasser, das heruntergefallene Essen, Missgeschicke am laufenden Band – all das führt oft zu einem Gefühlsausbruch, wenn man darauf hinweist.

    Klare Ansagen in kurzen und leicht verständlichen Sätzen machen! Kurze, klare (laute) Ansagen sind hilfreich, um ein Missverstehen zu vermeiden. Wichtig ist auch, dass Brille und Hörgerät in Takt sind, eine Grundvoraussetzung für gegenseitiges Verständnis.

    Und vor allem: Geduld, Geduld und noch einmal Geduld.