Kontakt

    Mehr als ein Gedankenexperiment: Wie sieht „Neues Arbeiten“ in der Pflege aus?

    20. April 2022 von Diana Heinrichs

    Offen und tatkräftig starten wir, Korian Deutschland und LINDERA, zusammen mit Vincentz Network, auf der Leitmesse ALTENPFLEGE 2022 eine Initiative, um mit Fach- und Betreuungskräften „Neues Arbeiten“ in der Pflege zu gestalten. Gemeinsam mit Pflegenden und Entscheider:innen aus der Praxis diskutieren wir über aktuelle Entwicklungen und wegweisende Konzepte und die wesentlichen Hürden, die wir heute aus dem Weg räumen müssen, damit wir schon morgen zu einer entlasteten Pflegearbeit beitragen.

    Wie sieht Arbeiten in der Pflege jetzt und in Zukunft aus?

    Die Tariflöhne sind beschlossene Sache. Und doch kein Allheilmittel, um in einer Welt von Home Office, Generalistik und Vollbeschäftigung alles auf Anfang zu stellen. Fest steht, dass der Pflegeberuf im Kern eine erfüllende, wertstiftende und tatsächlich immer besser bezahlte Aufgabe mit Jobgarantie ist – gerade in einer Welt, die sich rasend schnell verändert. Sicher ist allerdings auch, dass die Bedingungen noch nicht stimmen. Wir brauchen neue Ansätze, um jenseits von Tarifen, Arbeitsrecht und Regeressforderungen den Weg nach vorn zu finden und Arbeitsbedingungen und -strukturen auf die Bedürfnisse der Pflegenden auszurichten.

    Wie malt eine Pflegebranche ihr Berufsbild neu, wenn die zentralen Leitmedien von SPIEGEL über BILD bis FAZ in gewohnter Manier Klicks mit einem Schatten erzeugen? Wann haben wir als Gesellschaft angefangen, die Pflege so düster darzustellen? Uns ist mehrheitlich bewusst, dass die Geschichte unserer Menschheit auszeichnet, dass wir immer wieder den Perspektivenwechsel schaffen und neue Lösungen finden. Doch das gelingt nicht so sehr von oben.

    Aus der Vogelperspektive können wir sagen, dass in den letzten 20 Jahren verschiedene Weichen falsch gestellt worden sind. Noch älter ist ein Zitat von Noam Chomsky, emeritierter Professor für Linguistik am Massachusetts Institute of Technology: “Veränderungen und Fortschritte sind selten Geschenke von oben. Sie erwachsen aus den Widrigkeiten von unten.”

    So lade ich zu einem Gedankenexperiment ein, zu dem mich die SPIEGEL-Bestsellerautorin Ronja von Wurm-Seibel inspiriert hat: Stellen Sie sich vor, Sie wachen vor Ihrer Schicht auf und vor Ihrem Bett steht eine Zeitmaschine. An der Funktionsweise besteht kein Zweifel. An ihr klebt eine Gebrauchsanweisung, die ihnen erklärt, was zu tun ist. Sie haben die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob Sie den Rest Ihres Lebens weiter in der Gegenwart, lieber in einer vergangenen Epoche Ihrer Wahl oder in die Zukunft gehen.

    Wenn Sie sich für die Vergangenheit entscheiden, müssen Sie konkret benennen, aus welchen Gründen Sie sich für welche Epoche entscheiden. Bleiben Sie in der Gegenwart, verändert sich nichts. Wenn Sie in die Zukunft wollen, sagen Sie vorab, was sich zur Gegenwart ändern muss.

    Denken Sie nur bitte daran, dass Sie das Zepter zur Veränderung in der Hand haben und diese Dinge wirklich passieren.

    Diese Zeitmaschine steht am 26. April auf der ALTENPFLEGE in Essen:

    Panel zum Thema „New Work in der Pflege“
    Hauptbühne in der Halle 7
    26. April, 11 Uhr

    Seien Sie bereit, die Pflege mit uns nach vorn zu denken!